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„Sternenmarsch“ Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen am 12. März 2022 in Hamburg



Am Samstag, den 12. März 2022, haben in Hamburg unter dem Motto “Sternenmarsch” mehrere Demonstrationen gegen die Einführung einer Impfpflicht sowie gegen die allgemeinen Corona-Maßnahmen stattgefunden. Die Demonstration ist die Weiterführung der Großdemonstration an der Kunsthalle, die von der Hamburger Versammlungsbehörde aufgrund der Infektionsgefahr seit Februar nicht mehr genehmigt wurde. Ausgehend von insgesamt drei Startpunkten in Mundsburg, Berliner Tor und Klosterstern versammelten sich am Jungfernstieg ca. 2500 Teilnehmende zu einer Abschlusskundgebung.


Schon am 26. Februar 2022 fand die Demonstration in ähnlicher Form statt. Bei der Demonstration am 26.02.2022 solidarisierte sich die Freie Linke HH und organisierte eine eigene Zubringerdemonstration. Außerdem sprach der Redner Dieter von jour fixe (Gewerkschaftslinke HH) in seiner Rede über Gewerkschaftsgeschichte und die Verfolgung dieser in der NS-Zeit und rief die Teilnehmenden im Geiste Bebels und Luxemburgs an, sich für die Freiheit einzusetzen. In Hamburg lässt sich also eine Querfront zwischen linken und rechten Akteuren feststellen. Eugen Urich rief die Teilnehmenden am 26. Februar 2022 zum “Selbstdenken” auf und monierte mehrfach die Haftung der Presse – sie solle nichts Falsches verbreiten. Auch die Frage der Kinder in der Pandemie wurde von ihm mehrfach aufgegriffen. Ein weiterer Redner vom 26. Februar 2022 sprach auch von den gestiegenen Suizidraten von Kindern und Jugendlichen, die er ausschließlich auf die Maskenpflicht und die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus bezog.


Am 12. März 2022 befand sich unter den Teilnehmenden auch der Vorsitzende der NPD Hamburg, Lennart Schwarzbach. Dieser war am 13. Februar 2022 beim Neonazi-Aufmarsch in Dresden beteiligt und trug zeitweise und gleich zu Beginn das Front-Transparent. Schwarzbach ist seit Beginn der Proteste in Hamburg regelmäßig vor Ort. Seine rechtsextreme Vita scheint jedoch niemanden zu stören.


Auf Plakaten und Transparenten wurden auf die gängigen und in verschwörungsideologischen Kreisen beliebten Erzählungen hingewiesen (WEF, NWO, QAnon, Bill Gates, George Soros, Klaus Schwab). Auch auf die rechtsoffenen Online-Kanäle von Ehrenfrau TV, Kla.TV, Heiko Schrang und Tim Kellner wurde vonseiten der Teilnehmenden aufmerksam gemacht. Durch die allgemeine feindliche Einstellung gegenüber sog. “Mainstream-Medien” und deren Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine ist eine vermehrte Symbolik mit solidarischem Russlandbezug bei den Teilnehmenden zu erkennen.


Bei der Abschlusskundgebung wurden pseudo-wissenschaftliche Erkenntnisse verkündet, um Angst gegenüber Impfungen zu schüren. So sprach eine Ärztin für Allgemeinmedizin über vermehrte Fehlgeburten und Missbildungen bei geimpften Schwangeren sowie von einer Übersterblichkeit und vermehrten Krebserkrankungen nach Booster-Impfungen in allen Altersgruppen.

Wie auch in der Vergangenheit üblich, wurde ein Kind als Sprecherin instrumentalisiert. Ein 11-jähriges Mädchen musste am Mikrofon erklären, dass sie von der Schule suspendiert wurde, weil sie keine Maske tragen würde. Zudem würde sie in ihrer Klasse diskriminiert werden, da sie ungeimpft sei.


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