31 Jahre nach dem rassistischen Brandanschlag in Mölln, bei dem Bahide Arslan, Ayşe Yılmaz und Yeliz Arslan ums Leben kamen, wird in Deutschland über einen „Rechtsruck“ diskutiert. Ein zentraler Grund hierfür ist, dass mit der AfD eine in weiten Teilen rechtsextreme Partei derzeit in fast allen Landesparlamenten vertreten ist und gute Aussichten darauf hat, bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im September 2024 stärkste Partei zu werden. Zeitgleich protestieren im ganzen Land Menschen gegen Geflüchtetenunterkünfte und die Zahl rassistischer Angriffe steigt im Vergleich zu den Vorjahren wieder an.
Der Blick auf die vergangenen Jahrzehnte zeigt jedoch, dass der Begriff „Rechtsruck“ oftmals nicht zutreffend ist. Vielmehr sieht man sich in Deutschland mit anhaltenden rechten und rassistischen Kontinuitäten konfrontiert, die tief in bürgerlichen Schichten verankert sind. Das rechtsextreme Potenzial ist, wie Studien zeigen, seit Jahrzehnten auf einem konstant hohen Niveau. Allerdings hat sich die Sichtbarkeit dieses Potenzials deutlich verändert, was mit Gefahren für das gesellschaftliche Miteinander einhergeht.
In der dritten und letzten Ausgabe unserer Feldbeobachtungsreihe befassen wir uns daher mit rechten Dynamiken und Kontinuitäten und werfen hierfür einen Blick auf jene Bundesländer, in denen nächstes Jahr gewählt wird. Für einige der Beiträge haben wir mit Experten für verschiedene Bereiche des Rechtsextremismus gesprochen.
Wir hoffen auf diese Weise, einen kurzen und sachlichen Überblick zu bieten.
Die Ausgabe steht ab sofort als PDF zum Download zur Verfügung.
ÜBER IM.FELD
In seiner Reihe im.feld beleuchtet das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. (JFDA) gesamtgesellschaftliche Themenfelder und Fragestellungen. Basierend auf kontinuierlichen Feldbeobachtungen und regelmäßigem Monitoring werden Entwicklungen, Akteur:innen und Phänomenbereiche analysiert und eingeordnet. Die Beiträge des JFDA werden ergänzt durch Interviews mit Expert:innen oder Gastbeiträge. Hierdurch soll eine breite Öffentlichkeit für verschiedene Formen des Antisemitismus und der Demokratiefeindlichkeit sensibilisiert werden.
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