Dieses Jahr ist es 80 Jahre her, dass mutige Frauen in der Rosenstraße vor dem Gefängnis, in dem ihre Männer gefangen gehalten wurden, protestierten, um ihre Freilassung zu fordern. 1943 waren im Rahmen der sogenannten „Fabrikaktion“ tausende Juden verhaftet worden, die als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie arbeiteten. Etwa 2000 von ihnen, die in sogenannten Mischehen lebten, wurden in die Rosenstraße in ein Gebäude der jüdischen Gemeinde gebracht.
Die nicht-jüdischen Angehörigen dieser Juden wollten die Trennung und Deportation nicht hinnehmen, sie protestierten daher vor dem Gebäude und leisteten Widerstand gegen den Versuch, sie von dort zu vertreiben. Während die meisten anderen im Rahmen dieser Aktion inhaftierten Juden deportiert und ermordet wurden, wurden die im Sammellager Rosenstraße untergebrachten Juden tatsächlich im Laufe der nächsten zwei Wochen entlassen. Ein Beweis dafür, dass auch in einer menschenverachtenden Diktatur Protest möglich und erfolgreich sein kann.
Aus diesem Anlass fand am 27. Februar 2023, dem Jahrestag der Verhaftungswelle, eine Gedenkveranstaltung statt. Am Mahnmal an der Großen Hamburger Straße sprach Rabbiner Yitzhak Ehrenberg das Totengebet. Anschließend folgte ein Schweigemarsch zur Rosenstraße zu der von Ingeborg Hunzinger geschaffenen Skulptur, die 1995 eingeweiht wurde. In Anwesenheit des israelischen Botschafters S.E. Professor Ron Prosor, der ebenfalls Worte des Gedenkens sprach, wurde in einer Zeremonie an dieses einmalige Ereignis erinnert, aber auch der vielen Toten gedacht, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.
Link zum Bericht des Veranstalters:
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