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BDS stört „Radical Queer March“

Am 27.07.2019 fand der „Radical Queer March“ als Alternativveranstaltung zum CSD in Berlin statt. Dem Aufruf folgten mehrere hundert Menschen – auch die „Queers for Palestine“, Unterstützer der antisemitischen BDS-Kampagne, aus deren Umfeld zuvor teilweise gegen CSD und „Radical Queer March“ mobilisiert worden war. Bereits zu Beginn hatte sich der BDS-Block in der Mitte der Menge positioniert, zeigte seine Präsenz durch unzählige palästinensische Flaggen, Kufiyas, große Ballonbuchstaben, die „BDS“ buchstabierten und über der Gruppe schwebten und Schilder, auf denen Israel als Apartheidstaat bezeichnet wurde. Aus dem Block schallten einschlägige Rufe wie „Yes Yes BDS“ und „From the river to the sea, Palestine will be free“. Nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte, kam er nach circa zweihundert Metern bereits wieder zum Stehen. Der Lautsprecherdurchsage der Veranstalter zufolge, habe es einen Übergriff seitens der BDS-Unterstützer gegen eine Person gegeben, bei dem diese auf den Boden gerungen worden wäre. In der Stellungnahme der Veranstalter nach der Veranstaltung bezeichneten diese das Verhalten der BDS-Aktivisten als Reaktion auf den Versuch des Orga-Teams, diese dazu zu bringen, Nationalflaggen und -symbole sowie antisemitische Sprüche und Symbole zu unterlassen: „Innerhalb der Demonstration ist es daraufhin zu gewalttätigen Übergriffen gekommen – diese umfassten gezieltes Abfilmen von Personen, sexistische verbale Angriffe, wie auch körperliche Angriffe. Es kam zu Störungen von Redebeiträgen, die durch Rufe übertönt wurden, was als gewaltsam empfunden wurde.“ Aus diesem Grund wurde der BDS-Block ausgeschlossen, lief zunächst einige Meter hinter dem Demonstrationszug her, ohne dass es zu weiteren Auseinandersetzungen kam. Die Polizei trennte schließlich den Block endgültig von der übrigen Demo – was die „Queers for Palestine“ wiederum mit lautem Protest kommentierten. Laut Stellungnahme der Veranstalter sei diese Maßnahme Entscheidung der Polizei gewesen. Der Aufzug setzte die Route ohne BDS-Block fort. Trotz Ausschluss reihten sich die BDS-Aktivisten am Ostbahnhof wieder ein und setzten sich an die Demonstrationsspitze um den Lautsprecherwagen herum. Trotz mehrfacher Aufforderungen, keine Nationalflaggen zu tragen, zeigten viele weiterhin palästinensische Flaggen und Symbole. An der Warschauer Straße verkündeten die Veranstalter, dass die After-Party aufgrund des Polizeieinsatzes abgesagt wurde. Die Veranstaltung wurde außerdem vorzeitig beendet und aufgelöst. Nach Ende der Veranstaltungen kam es zu Provokationen, Beschimpfungen und Drohungen seitens BDS-Unterstützern gegenüber Teilnehmern des „Radical Queer March“. Eine Teilnehmerin etwa berichtet, dass sie als „Nazi“ beschimpft wurde, nachdem sie BDS-Unterstützer angesprochen und aufgefordert hatte, Abstand zu halten. Die betroffenen Personen wurden weiterhin eingeschüchtert, fotografiert und gefilmt; die Fotos und Videos später von BDS-Aktivisten online gestellt.

Titelbild: Linus Pook

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